Opt-in oder Opt-out – Eine Gegenüberstellung

Macht es Sinn alle Mitglieder sofort für den Newsletter anzumelden und Gefahr zu laufen, dass der Bot auf Ignore landet oder ist es doch besser den Leuten die Wahl zu lassen ob, und welche Benachrichtigungen sie erhalten möchten?

Ein kleiner Vergleich der beiden Verfahren mit Vor- und Nachteilen von einem Insider aus dem B2C & B2B Marketing.

Verfahren 1: Das Opt-out

„Du wurdest automatisch für unseren Newsletter angemeldet.“

Ein Satz den man in sehr vielen MyChannels beim ersten Beitritt sofort zugeflüstert bekommt. In meinen Augen eine sehr abschreckende Nachricht. Vergleicht man dies mit dem Besuch in einem Kaufhaus würde dass heißen, dass ein Mitarbeiter den Kunden beim ersten Schritt in dem Geschäft anspringt und informiert, dass man ab sofort an Gewinnspielen, Verlosungen und Newslettern teil nimmt ohne dass man selbst gefragt wurde. Dieses Verfahren nennt sich umgangssprachlich „Opt-out“.
Der Kunde oder User wird ohne zu Fragen und ohne, dass er es eigentlich möchte für Dinge angemeldet, ob er möchte oder nicht.

Aus Sicht des Betreibers hat diese Methode natürlich Vorteile.

  • Größere Reichweite (lt. Persistence)
  • Stetig wachsende Empfängerlisten (Jeder neue User der beitritt)

Für den Betreiber ist dieses Verfahren auf den ersten Blick einfacher und effektiver. Wie die Realität aussieht muss jedoch jeder selbst für sich entscheiden. Durch das automatische Opt-in ist die Zahl der Empfänger hoch und man erhofft sich einen größeren Erfolg durch den Versand an die breite Masse. Was der Betreiber jedoch technisch nicht abfragen kann ist, wie viele dieser Nachrichten kommen gar nicht erst beim User an, da dieser den Bot bereits ignoriert, oder wie viele User tragen sich vom Newsletter aus/ ignorieren den Bot nachdem sie unmittelbar zuvor eine Nachricht erhalten haben.

Dadurch ergeben sich die Nachteile dieses Verfahrens

  • User ignorieren den Bot aufgrund unerwünschter Nachrichten sogar wenn sie offline sind. Dadurch gegen nicht nur Empfänger verloren sondern die User (können) auch nicht mehr im Channel spielen und der Betreiber hat dadurch einen Verlust im Umsatz/Gewinn.
  • Tatsächliche Anzahl an Empfängern stimmt nicht mit den Daten der Persistence überein.
  • User melden sich ab

Kurzum: Man mag denken dass man mit einem Opt-out mehr Leute anspricht/erreicht, als mit einem Opt-in, erzielt jedoch oft genau den gegenteiligen Effekt. Wie viele Leute den Newsletter erhalten und auch tatsächlich lesen lässt sich immerhin nicht genau messen.

 

Verfahren 2: Das Opt-in

Beim sogenannten Opt-in Verfahren muss der Empfänger explizit durch eine von Ihm selbst gesetzte Aktion (Button, Checkbox, Gewinnspielteilname, etc) zustimmen dass er mit dem Empfangen von Newslettern und anderen Nachrichten einverstanden ist.

Dieses Verfahren wird im Emailverkehr inzwischen als Pflicht angesehen und von der CSA (Certified Sender Alliance) streng überwacht. Hat der Empfänger dem Empfang von Nachrichten nicht explizit zugestimmt gilt eine jede Nachricht als Spam und kann darin resultieren, dass die IP Adresse des Providers gesperrt wird.Zum Glück für viele Programmierer und MyChannel-Betreiber sieht Knuddels dies lockerer und erlaubt den Betreibern ein solches Auto-Optin beim Betreten des Channels.

Für dieses Verfahren gibt es folgende Vorteile:

  • Der Betreiber erreicht zu 100% die Leute die auch Nachrichten erhalten werden. Die Chance dass der Bot auf ignore landet geht Erfahrungsmäßig gegen 0%.
  • Die Reaktion / Response auf jede einzelne Nachricht wird viel höher sein als bei einer breiten Streuung. Die User wollen diese Nachrichten erhalten, werden sie daher lesen und bei Interesse darauf reagieren.
  • Der Betreiber zieht sich viel weniger bis keinen Unmut durch die Versendung von ungewollten Nachrichten auf sich.

Die Nachteile sind

  • Ein langsamer Aufbau von Empfängern.

Kurz um dauert es länger einen Empfängerstamm aufzubauen, die Qualität liegt jedoch viel höher.

 

4 Gedanken zu “Opt-in oder Opt-out – Eine Gegenüberstellung

  1. Diese Frage muss man sich gar nicht stellen. Hier müsste ebenfalls „§ 7 Abs. 2“ greifen, das besagt, dass ein Opt-In verpflichtend ist, ohne sich Ärger einzuhandeln.

    Hier hat man zwar keinen „Wettbewerb“ und/oder ähnliches, trotzdem ist es ein Newsletter-System.

    Zumal die Argumentation „Dann landet der Bot im Ignore“ schwach ist. Ungewollte Newsletter (beispielsweise von Shops) kann ich auch droppen lassen beziehungsweise Leute ohne ein eigenen Mailserver den Empfänger als SPAM einstufen, trotzdem ist es unlauterer Wettbewerb (in diesem Fall mit ungewollten Shop-Newsletter).

    Selbst wenn das hier in diesem Fall nicht greift, ist es für mich persönlich einfach nur super nervig, wenn ich ungefragt irgendwas ständig mitgeteilt bekomme und mich darum noch kümmern muss, dass es in Zukunft nicht mehr passiert.

    Generell würde ich da mal die Rechtslage checken lassen.

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  2. Hallo Raphael,

    Knuddels hat auf seiner Webseite das sogenannte „Hoheitsrecht“ und kann selbst entscheiden wie derartige Nachrichten gehandelt und behandelt werden. Ich hatte mit Ironist diesbezüglich schon einige Diskussionen. Es gilt in dieser Art der Nachrichten und Kommunikation definitiv kein Gesetz sondern die AGB´s von Knuddels.

    Aber ich weiß dass Knuddels bereits an einer Option arbeitet damit User sich von sämtlichen Nachrichten eines Bots mit einem Klick austragen können ohne dass der Entwickler darauf Einfluss nehmen kann.

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  3. Hm, dann mal schauen.

    Man kann sich ja auch seine Nachrichten (/m) per Email zustellen lassen und wenn man dann eine Newsletter-Nachricht erhält, bekommt man sie ja auch per Email. So wird halt aus eine normale Nachricht ein wirkliches Newsletter, den man ja eigentlich erst via Opt-in genehmigen lassen muss.

    Genauer gesagt wäre das halt der einzige Kritikpunkt und eventuell auch Gefahrenzone, die man auf jeden Fall mal abchecken lassen sollte.

    Zumal eine AGB nicht über das Gesetz steht, nur mal so am Rande. Man sollte sich da nicht immer drauf berufen. :p

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